Kinder Malen mit den Füßen
Categories Allgemein

Heute malen die Füße – Ein kreativer Bewegungsausflug für Körper und Kopf

Stell dir vor, ein Kind malt – aber nicht mit der Hand, sondern mit dem Fuß. Die Zehen umklammern einen Stift, der Oberkörper stützt sich zurück, und mit leisen Bewegungen entstehen bunte Linien auf Papier. Klingt artistisch? Ist es auch – aber vor allem ist es: eine ganzheitliche Körper- und Wahrnehmungsübung mit viel Spaßpotenzial.

Diese besondere Einheit lädt Kinder dazu ein, mit ihren Füßen zu experimentieren, zu gestalten – und dabei den Körper auf völlig neue Weise zu spüren. Ganz nebenbei schult sie Feinmotorik, Körperkoordination und Konzentration – und sie funktioniert wunderbar in altersgemischten Gruppen, von den ganz Kleinen bis zu den Vorschulkindern.

Malen mit dem Fuß – Was im Körper passiert

Beim Malen mit den Füßen wird der gesamte Körper aktiviert – von der Haltemuskulatur über die Bauchspannung bis hin zur Atmung. Dabei ist das Gehirn besonders gefordert: Denn die gewohnte Auge-Hand-Koordination wird „unterbrochen“ – stattdessen wandert jeder Impuls über viele Umwege bis in die Füße. Das ist Konzentrationsarbeit auf neue Art – im wahrsten Sinne des Wortes: Malen von Kopf bis Fuß.

Was dabei passiert, lässt sich auch neurologisch fassen: Das gezielte Greifen mit den Zehen aktiviert neuronale Netzwerke, die weit über das Fußareal hinausreichen – Koordination, Raumorientierung und Körperwahrnehmung (Propriozeption) werden aktiv geschult. In ihrer kindgerechten Form ist diese Aktivität somit ein Training für das Gehirn und den Körper zugleich.

Für jüngere Kinder bedeutet das vor allem eins: spielerisches Entdecken ihrer eigenen Fähigkeiten. Für ältere Kinder ist es oft ein Aha-Erlebnis: „So schwer kann es sein, ein Gesicht zu zeichnen?“ – und schon wird der Fuß zum Künstler.

Auch die Gelenke profitieren – stille Kraftarbeit in den Füßen

Was häufig übersehen wird: Beim „Malen mit dem Fuß“ arbeiten nicht nur Zehen und Oberschenkel – sondern insbesondere auch die kleinen Fußgelenke, die sonst im Kita-Alltag kaum gezielt bewegt oder belastet werden.

Mit den Übung “Fußmal-Zauberer” wird durch die feinmotorische Aktivierung:

  • die Ballenmuskulatur gestärkt, die das Quergewölbe stabilisiert
  • das Großzehengrundgelenk stimuliert, was den Standapparat entlastet
  • das Längsgewölbe des Fußes aktiviert oder entspannt, je nach Bewegung

Das Malen mit dem Fuß stärkt die tiefe Muskulatur, verbessert die Stellung der Gelenke und fördert präventiv die Fuß- und Beinachse.

Auch für die Kleinsten: U3-Kinder vorbereiten

Für Kinder unter drei Jahren steht nicht das gezielte Malen im Vordergrund, sondern das spielerische Erleben von Fußmotorik und Spuren. Schon kleine Zehen können Spuren im Sand, im Rasierschaum oder auf bunter Fingerfarbe hinterlassen.

Kinder malen mit den Füßen
© FZ AWO Kita Lohausstraße

U3-Kinder können:

  •  mit den Füßen durch bunte Pfützen stapfen
  • Schwungspuren im feinen Sand hinterlassen
  • den eigenen Fußabdruck entdecken und bestaunen

Begleitet von Musik, Farben und Bewegung, wird diese Aktion für die Jüngsten ein kleines Fest der Sinne.

U3 Kinder erleben Malen mit den Füßen
© FZ AWO Kita Lohausstraße

Pädagogische & körperliche Ziele der Einheit

Diese Bewegungsaktion ist weit mehr als ein kreativer Spaß. Sie erfüllt wichtige Entwicklungsziele:

  • Feinmotorik & Kraftaufbau
  • Konzentration & Körperkoordination
  •  Selbstwirksamkeit & Kreativität
  • Sinnesförderung
  • Soziales Lernen

Bewegungsimpuls für den Kita-Alltag: Malen mit den Füßen

Zielgruppe: 3 bis 6 Jahre (für U3 anpassbar)
Dauer: ca. 20–30 Minuten
Ort: Bewegungsraum, Flur oder Garten
Material:
– Eine große Papierrolle
– Klebestreifen
– Wachsmalkreiden, dicke Bunt- oder Filzstifte
– Optional: eine kleine Fußwanne für ein duftendes Fußbad, leise Musik

Ablauf der Einheit

Einstimmung & Vorbereitung
Beginne mit einem ruhigen Einstieg – zum Beispiel einem warmen Fußbad oder einem sanften Bewegungslied. Die Kinder „wecken“ ihre Füße, spüren bewusst nach:
„Wie fühlen sich deine Füße heute an? Wollen sie tanzen? Oder lieber malen?“

Aufbau
Die Papierbahn wird am Boden fixiert. Jedes Kind bekommt einen dicken Stift, den es zwischen zwei Zehen klemmt. Größere Kinder probieren selbst, Kleinere bekommen Unterstützung. Wichtig ist: alle sitzen bequem, mit etwas Abstand zueinander, der Oberkörper wird mit den Händen abgestützt.

Malen
Jetzt darf frei und kreativ gemalt werden – mit dem Fuß! Linien, Spiralen, Kreise, Gesichter oder auch der eigene Name: alles ist erlaubt. Auch gemeinsames Staunen über die entstandenen „Fußkunstwerke“ gehört dazu.

Variation: Malen mit dem großen Zeh – ganz ohne Material
Diese Übung funktioniert auch wunderbar ohne Stift und Papier. Setzt euch mit dem Rücken zum anderen: Ein Kind malt mit dem großen Zeh eine Form, ein Symbol oder ein „Bild“ auf den Rücken der Partnerin oder des Partners. Nun ist Raten angesagt:
„Was war das? Ein Herz? Eine Sonne? Ein Kreis? Ein Mond?“
Am besten startet ihr mit einfachen Formen wie Punkten, Linien oder einem Kreis. Diese Partnerübung fördert nicht nur die Körperwahrnehmung, sondern auch das Vertrauen – und das gemeinsame Lachen. Und das Beste: Sie funktioniert zu jeder Zeit, an jedem Ort – ganz ohne Material.

Nachgespräch
Gemeinsames Reflektieren im Kreis:
„Was war leicht? Was war schwer?“
„Wie hat sich das Malen mit dem Fuß angefühlt?“
„Was hast du heute über dich selbst gelernt?“

Abschluss
Nachspüren, die Füße ausschütteln, vielleicht eine kleine Massage. Zum Ausklang ein poetischer Satz für die innere Schatzkiste: „Meine Füße haben heute gezeichnet, was mein Herz gefühlt hat – ganz ohne Worte.“

Der Mehrwert für den Kita-Alltag

Diese Einheit ist kreativ, entwicklungsfördernd und niedrigschwellig. Sie funktioniert mit wenig Material, ist altersübergreifend einsetzbar, regt das Miteinander an und stärkt zentrale Kompetenzen wie Körpergefühl, Koordination und Selbstwahrnehmung.

Fazit: Wenn der Fuß zum Stift wird

„Heute malen die Füße“ – dieser Impuls ist mehr als eine kreative Idee. Er verbindet Bewegung mit Gestaltung, Körperbewusstsein mit Fantasie. Kinder lernen, dass ihr Körper nicht nur Werkzeug, sondern Ausdrucksmittel ist. Und sie erleben: Ich kann etwas erschaffen – mit meinem Fuß!

Kind schafft etwas mit dem Fuß
© FZ AWO Kita Lohausstraße

 

Der KitaKosmos sagt: Bleibt bunt, bleibt barfuß – und lasst euch überraschen, was eure Füße alles können.

Von kleinen Füßen zu großen Kunstwerken!

Die Adventszeit kommt immer näher und sie ist mehr als Glitzer und Geschenke! In unserem nächsten Blogartikel laden wir dich ein durch sanfte Berührungen der Hände Stille, Nähe und achtsames Miteinander mit den Kindern zu erfahren.  In unserem neuen Beitrag zeigen wir, wie liebevolle Handmassagen in der Kita zu kleinen Inseln der Ruhe werden können – mit warmem Öl, sanften Düften und viel Herz.

Autorin Michaela Schrandt-Reitz
Eure Michaela
Kleine Füße entdecken die Welt
Categories Allgemein

Kleine Füße – starke Leistung: Warum Barfußgehen in der Kita so wertvoll ist

Stell dir vor: Jedes Menschenleben gleicht einer Weltreise – zu Fuß. Denn im Laufe unseres Lebens umrunden wir statistisch gesehen etwa einmal den Äquator. Das sind rund 40.000 Kilometer, die unsere Füße uns tragen – durch Wälder und Wüsten, über Schulhöfe und Stadtpflaster, durch Kindheit und Alter.

Doch obwohl wir mit diesen kleinen Wunderwerken so viel erreichen, behandeln wir sie oft stiefmütterlich. 98 % aller Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt – doch im Erwachsenenalter hat rund jede*r Zweite (60 %) Fußprobleme.

Setzen wir das einmal in Relation: In Deutschland wurden in den letzten fünf Jahren jährlich durchschnittlich ca. 770.000 Kinder geboren. Das bedeutet, dass jedes Jahr etwa 750.000 Kinder mit gesunden Füßen auf die Welt kommen – und doch könnten davon später mehr als 450.000 Erwachsene mit schmerzhaften Fehlstellungen, Plattfüßen oder anderen Beschwerden leben müssen.

Diese Zahlen machen deutlich: Wer ein Leben lang schmerzfrei um die Welt wandern will, braucht eine gute Basis – und die entsteht in der Kindheit. Das Beste daran: Barfußlaufen und gezielte Bewegungsstunden in der Kita sind einfache, wirkungsvolle Wege, um diese Basis zu stärken.

Denn beim Laufen ohne Schuhe geschieht mehr, als wir mit bloßem Auge sehen: Der ganze Körper wird dabei geschult – von den Zehenspitzen bis ins Gehirn.

Propriozeption – Das Geheimnis intelligenter Bewegung

Ein zentrales Stichwort in der Diskussion um Barfußbewegungseinheiten ist die Propriozeptiondie Fähigkeit des Körpers, sich selbst wahrzunehmen. „Proprio“ bedeutet „eigen“, „-zeption“ heißt „wahrnehmen“ oder „empfangen“: Gemeint ist die Kunst, zu wissen, wo der eigene Körper im Raum ist, auch ohne hinzuschauen.

Diese Art von Körperintelligenz hilft Kindern (und Erwachsenen), Haltung, Muskelspannung und Bewegungsabläufe zu koordinieren – ganz automatisch. Und genau hier beginnt die Magie des Barfußlaufens: Verschiedene Untergründe wie Kies, Rinde, Gras oder Matsch senden feinste Reize an die Fußsohlen. Die sensiblen Nerven dort reagieren und schulen das Gehirn, Bewegungen zu steuern und zu stabilisieren.

Ein einfaches Beispiel: Ein Kind stolpert auf unebenem Boden – doch die reflexartige Reaktion der Füße verhindert den Sturz. Diese Schutzreflexe sind nicht angeboren, sie werden trainiert – durch genau solche Erfahrungen, wie sie das Barfußgehen auf natürlichen Unterlagen bietet.

Das Schöne daran: Reflextraining muss nicht aufwendig oder theoretisch sein. Es geschieht beim Spielen, Hüpfen, Balancieren – ganz nebenbei. Alles, was es braucht, ist eine instabile Unterlage – ein Seil, ein Stück Rinde oder eine schiefe Ebene – und der Körper beginnt, zu lernen.

Meine Empfehlung: Mit der Fühlstraße beginnen

Für den Auftakt dieser Blogserie hat sich das KitaKosmos-Team bewusst für die Barfuß-Fühlstraße entschieden. Warum? Weil sie ein perfekter Einstieg ist – niedrigschwellig, flexibel und wirkungsvoll.

Eine Fühlstraße ist schnell vorbereitet und erfordert kaum Material – dennoch eröffnet sie ein breites Erfahrungsfeld: Kinder spüren Unterschiede in Temperatur, Struktur, Feuchtigkeit und erleben ganz unmittelbar ihr Gleichgewicht. Und dabei beobachten wir oft mehr als nur Bewegung – wir sehen Mut, Neugier, Zögern, Freude oder auch kleine Kitzelmomente. Für pädagogische Fachkräfte bietet diese Form der Bewegungseinheit deshalb nicht nur motorische Impulse, sondern auch wertvolle Einblicke in das kindliche Erleben und Verhalten.

Besonders schön: Die Fühlstraße lässt sich drinnen wie draußen einsetzen, ist mit den Jahreszeiten wandelbar und bietet Raum für vielfältige Variationen – sie ist also nicht nur ein Einstieg, sondern auch ein immer wiederkehrendes Highlight im Alltag.

Bewegungsimpuls für den Kita-Alltag: Die Barfuß-Fühlstraße

Zielgruppe:      3 bis 6 Jahre

Dauer:             ca. 30 Minuten

Ort:                 Bewegungsraum oder Außengelände

Material:          Flache Wannen oder stabile Kisten mit unterschiedlichen Naturmaterialien wie Kieselsteinen, Rinde, Moos, Sand, Erbsen, Tannenzapfen oder Wasser; Seil, Klebeband oder Markierung zur Führung durch den Parcours.

Ablauf der Einheit

Begrüßung & Einstieg

Beginne die Einheit mit einer kleinen Geschichte oder Einladung zur Entdeckungsreise. Zum Beispiel:
„Heute gehen wir mit unseren Füßen auf eine kleine Abenteuerreise. Mal schauen, was wir alles spüren können – ohne zu sehen, nur mit den Füßen!“

Vorbereitung

Die Kinder ziehen Schuhe und Socken aus. Gib ihnen Zeit, erst einmal auf dem normalen Boden zu stehen. Frage bewusst:
„Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen an? Ist er warm oder kalt? Hart oder weich? Kitzelt es vielleicht ein bisschen?“

Barfuß-Fühlstraße begehen

Die Kinder gehen nacheinander oder in kleinen Gruppen über die vorbereitete Fühlstraße. Jedes Material bietet neue Reize. Wichtig: Die Kinder dürfen langsam gehen, dürfen auch stehen bleiben, mit den Zehen fühlen oder sich hinhocken. Achte auf Achtsamkeit statt Geschwindigkeit.

Spielsatz einführen

Ermutige die Kinder mit einem kindgerechten Bild oder Satz, z. B.:
„Meine Füße sind Spürnasen!“
„Ich gehe wie ein Tiger auf leisen Sohlen!“
Solche Bilder helfen, die Aufmerksamkeit auf die Empfindungen zu lenken und fördern nebenbei die Sprachentwicklung.

Nachgespräch

Am Ende setzt ihr euch im Kreis zusammen. Stelle offene Fragen wie:
„Was hat sich am besten angefühlt?“
„Gab es etwas, das kitzelig war oder das du besonders spannend fandest?“
Kinder dürfen erzählen, vergleichen und entdecken, dass nicht alle das Gleiche spüren.

Abschluss

Eine kleine Fußmassage mit Igelbällen oder Kirschkernkissen rundet die Einheit ab. Alternativ kannst du eine kleine Barfuß-Poesie anbieten, zum Beispiel:
„Mit meinen Füßen spür ich die Welt,
ob weich, ob hart, wie’s mir gefällt.“

Der Mehrwert für den Kita-Alltag

Barfußeinheiten wie die Fühlstraße wirken auf mehreren Ebenen – und das nicht nur für die Kinder, sondern auch für pädagogische Fachkräfte:

Motorische Entwicklung wird gezielt gefördert – durch das Gehen auf wechselnden Untergründen lernen die Kinder, ihr Gleichgewicht zu halten, koordinierte Bewegungen auszuführen und sich selbst sicher im Raum zu bewegen.

Die Fußmuskulatur wird aktiviert und gestärkt. Das regelmäßige Gehen ohne Schuhe unterstützt die natürliche Entwicklung des Fußgewölbes und wirkt vorbeugend gegen Fehlstellungen.

Die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers – die Propriozeption – wird gefördert. Kinder lernen zu spüren, sich selbst zu regulieren und auf Signale ihres Körpers zu achten.

Kinder erleben die Natur mit allen Sinnen. Besonders draußen in der Natur werden Materialien wie Erde, Rinde oder Gras zu Erlebnisräumen – das stärkt die emotionale Bindung zur Umwelt und unterstützt Resilienz.

Und schließlich: Prävention beginnt früh. Wer im Kindergartenalter gesunde Bewegungs- und Körpererfahrungen sammelt, hat später weniger orthopädische Beschwerden – die berühmte „Reise um die Erde“ beginnt also mit starken kleinen Schritten.

Fazit: Kleine Füße mit großer Wirkung

Barfußlaufen ist mehr als ein Spiel – es ist eine tiefgehende Erfahrung für Körper, Geist und Emotion. Die Füße, oft im Alltag versteckt und vergessen, dürfen wieder ins Zentrum rücken. Sie erzählen uns etwas über Haltung, Standfestigkeit und sogar über innere Ausgeglichenheit.

Achtsamkeit durch Barfuß laufen

Mit der Barfuß-Fühlstraße bieten wir Kindern nicht nur ein sinnliches Erlebnis, sondern auch einen Zugang zu sich selbst – spielerisch, wirksam und nachhaltig. Sie ist der ideale Auftakt für viele weitere Bewegungsabenteuer, die den Kita-Alltag bereichern und die Gesundheit fördern.

Der KitaKosmos freut sich, mit euch gemeinsam die Welt der starken Füße zu entdecken. Bleibt dran – im nächsten Beitrag nehmen wir euch mit auf eine kreative Reise, bei der „die Füße malen“…

Von kleinen Füßen zu großen Schritten!

Autorin Michaela Schrandt-Reitz

Eure Michaela

 

Kooperation und KitaKosmos: Zwei Puzzleteile verbinden sich und zeigen ein Herz.
Categories Allgemein

Präventionsangebote in Kooperation – Erfolgsfaktoren und Herausforderungen

In einer sich stetig verändernden Gesellschaft sind Präventionsangebote für Kinder essenziell, um frühzeitig gesunde Lebensweisen zu etablieren und Entwicklungschancen zu verbessern. Kooperationen zwischen Kindertagesstätten, Gesundheitsorganisationen und anderen relevanten Partnern können hier eine nachhaltige Wirkung erzielen. Bereits 2014 hat Dipl.-Päd. Marcus Müller in seiner Dissertation herausgearbeitet, dass Prävention besonders dann wirksam ist, wenn sie in Kooperationen verankert wird. Seine Forschung zeigt, dass der Erfolg maßgeblich von interdisziplinären Netzwerken, langfristiger Planung und qualifiziertem Fachpersonal abhängt. Doch was macht eine erfolgreiche Kooperation aus? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden? Und wie lassen sich bestehende Konzepte bestmöglich umsetzen?

Kooperation als Schlüssel zum Erfolg

Erfolgreiche Präventionsprojekte im Kita-Bereich basieren auf starken Netzwerken. Der Schlüssel liegt in der engen Zusammenarbeit von Erzieher:innen, Pädagog:innen und weiteren Expert:innen. Während einige Programme mit Gesundheitseinrichtungen und Sportvereinen kooperieren, setzen andere auf interdisziplinäre Teams mit Ernährungswissenschaftlern, Pädagogen und Bewegungsexperten. Dies bestätigt auch Marcus Müller, der bereits vor zehn Jahren hervorhob, dass Prävention besonders wirksam ist, wenn verschiedene Fachrichtungen zusammenarbeiten.

Vielfalt in der Umsetzung

Es gibt keine „One-size-fits-all“-Lösung für Präventionsangebote. Jedes Kita-Team und jede Kindergruppe hat unterschiedliche Bedürfnisse. Erfolgreiche Programme zeichnen sich aus durch:

  • Praxisnahe Schulungen für Fachkräfte,
  • Methodenkoffer und Leitfäden, die einfach im Kita-Alltag umsetzbar sind,
  • Interaktive und spielerische Ansätze, die Kinder mit Freude einbeziehen.

Ein bewährtes Konzept ist die Ko-Konstruktion, bei der Kinder und Fachkräfte gemeinsam Lernprozesse gestalten. Diese Methode wurde von Müller als besonders nachhaltig bewertet.

Herausforderungen in der Kooperation

Trotz vieler Erfolge gibt es Herausforderungen:

  • Fehlende Kontinuität: Viele Programme enden mit dem Projektzeitraum und werden nicht langfristig verankert.
  • Mangelnde Qualifikation: Pädagogische Fachkräfte benötigen Unterstützung, um neue Präventionsmethoden sicher in den Alltag zu integrieren.
  • Fehlende Strukturierung: Manche Konzepte sind nicht didaktisch durchdacht oder lassen sich schwer umsetzen.
  • Unzureichende Netzwerkarbeit: Einige Programme sind isoliert, ohne stabile Partnerstrukturen.

Marcus Müller wies darauf hin, dass langfristige Finanzierung und strukturelle Verankerung essenziell für den Erfolg sind.

Kooperation lebendig gestalten –

ein Praxisbeispiel aus dem Kita-Alltag

Wie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kita und externen Partnern gelingen kann, zeigt die Arbeit mit dem Konzept ProEntspannung. Hier stehen nicht nur die Kinder im Mittelpunkt, sondern auch die intensive Kommunikation mit der Kita-Leitung und dem pädagogischen Team. Durch den kontinuierlichen Austausch können Programme passgenau an den Entwicklungsstand der Kinder angepasst werden.

Schlüsselfaktoren der Kooperation von ProEntspannung mit Kitas:

  1. Austausch über die Bedarfe und Bedürfnisse der Kinder: Kita-Leitung und Erzieher:innen analysieren gemeinsam Herausforderungen und legen fest, welche Methoden die Kinder am besten unterstützen. Dazu gehören Themen wie motorische Entwicklung, emotionale Regulation oder Entspannungskompetenzen.
  2. Austausch über die Bedarfe des Fachpersonals: Auch das Team braucht Raum für Reflexion: Welche Methoden sind hilfreich? Wo gibt es Unsicherheiten? Welche Weiterbildung ist sinnvoll? Hier setzt ProEntspannung an.
  3. Teamschulungen & Befähigung: Praxisnahe Fortbildungen helfen Erzieher:innen, Methoden direkt im Alltag anzuwenden. Dies stärkt die Handlungssicherheit und fördert eine aktive Umsetzung.
  4. Frühe Förderung: Während viele Programme erst ab dem 5. oder 6. Lebensjahr ansetzen, beginnt ProEntspannung bereits ab dem 4. Lebensjahr. So werden Kinder spielerisch an Körperwahrnehmung, Bewegung, Achtsamkeit und Entspannung herangeführt – eine ideale Vorbereitung auf spätere Methoden wie Autogenes Training.
  5. Entlastung des Teams: Präventionsangebote sollten nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Unterstützung empfunden werden. Klare Abläufe und gut strukturierte Programme entlasten das pädagogische Fachpersonal.
  6. Integration in den Kita-Alltag: Prävention wirkt nachhaltig, wenn sie in den Tagesablauf eingebettet wird – z. B. als Entspannungseinheit nach der Bewegungspause oder als Achtsamkeitsübung zum Start in den Tag.

Fazit: Erfolgreiche Prävention braucht Kooperation und Nachhaltigkeit

Prävention ist dann erfolgreich, wenn sie langfristig in den Kita-Alltag integriert wird. Die Erfahrung zeigt, dass die Einbindung verschiedener Partner, praxisnahe Materialien und die Qualifizierung des Personals wesentliche Erfolgsfaktoren sind.

ProEntspannung setzt genau hier an: Durch enge Zusammenarbeit mit Kitas, gezielte Schulungen und die frühe Förderung von Kindern entsteht ein nachhaltiger Ansatz, der nicht nur kurzfristig wirkt, sondern langfristige Gesundheitskompetenzen aufbaut.

Die Erkenntnisse von Dipl.-Päd. Marcus Müller aus dem Jahr 2014 bleiben aktuell: Prävention gelingt besonders dann, wenn sie kooperativ, nachhaltig und praxisnah gestaltet ist. Für eine erfolgreiche Gesundheitsförderung in Kitas sollten diese Prinzipien konsequent gefördert und langfristig etabliert werden.

Jetzt aktiv werden! Du möchtest erfahren, wie du Prävention nachhaltig in deine Kita integrieren kannst? Dann lies hier nochmal nach, welche Erfahrungen wir bereits gesammelt haben und nimm gerne Kontakt auf – gemeinsam gestalten wir die Gesundheitsförderung von morgen!

Schön, dass du hier bist – auf eine inspirierende, gemeinsame Reise!

Logo KitaKosmos- Ein freundliches, farbenfrohes Logo für die Blogkategorie KitaKosmos